How To Sell a Murder house
In den Wäldern des Jura, irgendwo zwischen Moutier und Delémont, liegt über den verwüsteten kleinen Orten eine aus der Zeit gefallene Oase des Friedens: Eine prächtig gebaute Villa, der Schauplatz von HOW TO SELL A MURDER HOUSE. Unten im Ort toben Bürgerkriege, salafistische Milizen und nationalistische Wutbürger liefern sich blutige Gefechte. Über normale Naturkatastrophen wundert man sich nicht mehr, eher ist es katastrophal, dass das Internet weg ist. Mit den Stromausfällen ist es zusammengebrochen. Die Infrastruktur der modernen Welt – welch verletzbares Gebilde.
In einem Reigen von Szenen treffen wechselnde Besitzer des Anwesens als Paare aufeinander. Die Anpassung an die veränderten Realitäten fordert ihren Tribut: Ein Vater flieht vor seiner Tochter, ein Nerd bedauert die Folgen seines Cyborg-Experiments, die angereiste russische Geliebte stellt sich als Enttäuschung heraus, über allem liegt das Grauen. Da sind Stimmen, unerklärliche Tiere, da ist der Geschmack des Endes in den Ritzen und Vorhängen. Es scheint, als habe die letzte Schlacht begonnen. Wer kommt nur lebend aus ihr heraus?
"Geschlechterkampf, Emanzipation, Gleichstellung – natürlich! Aber mit der gewohnten bergschen Unverkrampftheit."
Bruno Rauch, sda
"Die Burgtheater-Mimen Caroline Peters und Marcus Kiepe geben in wechselndem Outfit jeweils die Frau und den Mann – brillant in der genauen und farbenreichen akustischen Vergegenwärtigung des Textes und im Spiel, das von der fein dosierten mimischen Regung bis zum vehementen Körpertheater reicht."
Südkurier
"Die Zwei Schauspieler Caroline Peters und Marcus Kiepe machten das bestens – wobei es Peters einfacher hatte, gab sie doch trotz mehrmaligem Rollenwechsel fünfmal den selben Typ Frau: selbstsicher, überlegen, überspannt. Kiepe hingegen schlüpfte virtuos von der Rolle des angeberischen, bald in die des geschlagenen, ja winselnden Hundes. ... Frau und Mann erfüllten auch die szenischen Anforderungen, schliesslich war das Rundherum flott arrangiert: Da gabs viel Schwung, klischeefreie Gesten, Symbolik, Video, Musik ... Alles war wohldosiert, nie wurde das Wort bedrängt. Und so lauschte man denn den vier Szenen mit Prolog und Finale ..."
Christian Berzins, AZ
Premiere: 7.10.2015, Theater Neumarkt
Regie: Sibylle Berg