Toto oder Vielen Dank für das Leben
Geboren mit unklarem Geschlecht in einem kalten DDR-Kreissaal, wächst Toto – willkürlich «er» genannt – bei einer überforderten Mutter auf, landet im Kinderheim, wo man ihn quält, dann bei brutalen Pflegeeltern und flieht schließlich in den Westen. Dort wird er zwar zur Frau, erduldet nun aber, ansonsten unverändert, die Zumutungen des Kapitalismus. Trost findet Toto allein im Singen – und in der Liebe zu Kasimir, dem Freund aus Kindertagen, der jedoch insgeheim an Totos endgültiger Zerstörung arbeitet.
Sibylle Berg hat ihren Roman Vielen Dank für das Leben selbst für die Bühne adaptiert und um Songtexte ergänzt, für die Uraufführung vertont von Beni Brachtel.
«Berg schreibt witzig über die traurige Existenz der Menschen, anrührend über das trostlose Dasein und aggressiv liebevoll gegen eine düstere Welt. Die Geschichte mag noch so trübsinnig erscheinen, ihre Leidenschaft spricht eine andere Sprache.» (Frankfurter Rundschau)
«Hinter der Entschlossenheit, ausschließlich das Rabenschwarze zur Kenntnis zu nehmen, stecken ein moralischer Appell, eine verrückte Hoffnung und eine simple Frage: Warum kriegen wir bestenfalls Wutbürger hin, aber nie das, was Toto verkörpert: freundliche Menschen, die Danke sagen für das Leben, das ja so oder so irgendwann einfach und sinnlos vorbei ist?» (Theater heute)
«Bis zuletzt ist Toto auf der Suche nach dem Guten, Schönen, Wahren. Die Schlechten aber, daran lässt Berg keinen Zweifel, das sind die anderen. Das sind wir.» (Frankfurter Allgemeine Zeitung)
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Premiere: 24.10.2024, Burgtheater Wien
Regie und Bühne: Ersan Mondtag